Mitgliederversammlung am 09. Mai 2018

Auf unserer Mitgliederversammlung im Mai erfuhren wir in einem Vortrag von Fritz Daniel die Geschichte der MS „MSC Flaminia“. Vom Brand an Bord und der Explosion eines Containers, den Maßnahmen zur Bergung des Schiffes, die Schwierigkeiten bei der Entladung in Wilhelmshaven, bis hin zur Säuberung in Dänemark und Reparatur in Rumänien.
Da Fritz unmittelbar in verantwortlicher Position bei der Instandsetzung des Schiffes vor Ort war, konnten wir viele interessante Details zu den Vorgängen, der sich über einen langen Zeitraum erstreckenden Ereignisse rund um die MS „MSC Flaminia“ erfahren.
Hier eine kurze Schilderung des Seeunfalls.
Bei Wikipedia kann man den ausführlichen Bericht nachlesen.

Feuer und Explosion

Das Schiff hatte seine zehntägige Reise im Hafen von Charleston an der US-Ostküste begonnen und war auf dem Weg nach Antwerpen, wo es am 17. Juli ankommen sollte.
Die Besatzung der MSC Flaminia bestand zu der Zeit aus 23 Mann sowie zwei Passagiere.
Am Samstag, dem 14. Juli, brach ein Feuer im Laderaum 4 aus. Das Schiff befand sich zu diesem Zeitpunkt zwischen Kanada und Großbritannien rund 1000 Seemeilen vom nächsten Land entfernt auf östlichem Kurs. Bei den Löschversuchen kam es aus noch ungeklärter Ursache zu einer weiteren Explosion.

Rettungsaktion und Bergung

Nach dem offiziellen Hilferuf der MSC Flaminia über Funk löste das Maritime Rescue Coordination Centre (MRCC) der britischen Küstenwache Alarm aus und leitete die Such- und Rettungsaktion ein. Als nächste Schiffe in Reichweite kamen der Öltanker DS Crown und das Containerschiff MSC Stella der Besatzung zu Hilfe. Der 300.000-Tonnen-Tanker DS Crown gehört zur deutschen Dr.-Peters-Flotte und war zum Zeitpunkt des Hilferufs rund 24 Seemeilen (etwa 45 km) vom Unglücksschiff entfernt.

Am Abend des 20. Juli nahm die Fairmount Expedition den Havaristen in Schlepp. Anfang der 33. Kalenderwoche befand sich der Schleppzug rund 240 Seemeilen von der britischen Küste entfernt auf Warteposition, während an Bord weiter Feuer in einzelnen Containern gelöscht wurden. Die Reederei erhielt schließlich am 21. August die Genehmigung, das Schiff in deutsche Gewässer schleppen zu lassen. Am 8. September erreichte das Schiff seine geplante Warteposition auf der Tiefwasserreede westlich von Helgoland. Am 9. September wurde es nach Wilhelmshaven zum neuen JadeWeserPort geschleppt.

Entladung

Nachdem die MSC Flaminia am 9. September 2012 im JadeWeserPort festgemacht hatte, begannen die Vorbereitungen zur Entladung. Um die Stabilität des Schiffes zu gewährleisten, wurden gleichermaßen Container entladen und Löschwasser abgepumpt. Anschließend sollten beschädigte Container von Bord geholt werden.
Dafür wurden Transport- und Reinigungswannen zum Teil am Liegeplatz angefertigt.

Modernisierung und Wiederinbetriebnahme

Während der Werftliegezeit wurde das Schiff modernisiert. Dabei wurden Teile der Aufbauten und die komplette elektrische Anlage ersetzt. Die MSC Flaminia erhielt außerdem einen anderen Propeller, und der Wulstbug wurde verändert, um bis zu zwölf Prozent Kraftstoff zu sparen. Im Juli 2014 kam das mittlerweile unter die Flagge von Malta gebrachte Schiff wieder in Fahrt.

Fritz kann stolz auf seine geleistete Arbeit sein. Das Schiff kann wieder in den Liniendienst eingesetzt werden.

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